Bremer Europahafenkopf – attraktives Gebäudeensemble in exponierter Lage

Wohnen, Handel, Service und Gastronomie vor fantastischer Kulisse des Überseehafens

Das Leben am Wasser hat von alters her für die Menschen einen besonderen Reiz. Und während vor langer Zeit noch eher die Zweckmäßigkeit der Grund für das Ansiedeln am Wasser war, ist es heute die Wohn-, Lebens- und Arbeitsqualität, die die Menschen die Nähe von Wasser suchen lässt. Nicht umsonst entstehen überall auf der Welt neue Quartiere, die einen Bezug zum Wasser haben. Ob an Flussufern, auf Hafengeländen, am Meer oder auch an künstlich angelegten Seen – längst haben die Städteplaner, Architekten und Investoren den besonderen Reiz von Wassergrundstücken sowie das damit verbundene Potenzial für den Wohn- und Gewerbebau erkannt.

So auch am Europahafenkopf in Bremen, wo aktuell eines der renommiertesten Wohn- und Geschäftsviertel des ganzen Nordens entsteht. Die Zahlen, die von der Gustav Zech Stiftung Management GmbH, die das Projekt entwickelt, auf der Homepage veröffentlicht werden, sprechen ihre eigene Sprache: 338 Wohnungen mit 31.000m² Wohnfläche in hochwertiger Ausstattung und großartigem Wohnambiente, dazu rund 38.000m² Bürofläche sowie 864 KFZ-Stellplätze und über 1.000 Fahrradstellplätze. In den Erdgeschossen der Gebäude sollen Läden für die Nahversorgung, Bremer Manufakturen, Cafés, Bistros und Restaurants Anziehungspunkte sein für alle, die am Europahafenkopf leben oder besuchsweise dort weilen. Laut Website soll hier bald ein neues Bremer Herz schlagen, das gleichzeitig die Verbindung von der Überseestadt zur Bremer Innenstadt bilden soll.

Das im Bau befindliche Gebäudeensemble besteht aus dem Lofthaus Süd mit einer Höhe von 55 Metern, dem Lofthaus Nord mit 65 Metern sowie dem rund 90 Meter hohen sogenannten Zechhaus, das zukünftig als Hauptgeschäftssitz der weltweit operierenden ZECH-Group dienen soll. Das vierte Gebäude schließlich ist das Mobilitätshaus mit einer Höhe von 26 Metern.

Für die Gerüstbauarbeiten bekam die alteingesessene Bremer Firma Bädecker Gerüstbau GmbH den Zuschlag. Bädecker ist ein traditionsreiches Familienunternehmen in vierter Generation und befindet sich im 125. Jahr der Firmengeschichte. Gerüste von Bädecker gehören zum Erscheinungsbild von Bremen und haben bereits an zahlreichen Objekten und Wahrzeichen der Stadt gestanden. Wer sich auf der Homepage von Bädecker umsieht, der stellt schnell fest, dass in diesem Unternehmen noch echte Werte gelebt werden.

Aufgrund des gewaltigen Volumens der Gerüstbauarbeiten hat Bädecker für dieses Projekt eine Arbeitsgemeinschaft mit einem weiteren Gerüstbauunternehmen, der Fa. Bassenberg, gebildet. So konnte es gelingen, nicht nur dieses Projekt erfolgreich zu bewältigen, sondern darüber hinaus auch noch weitere Stammkunden, mit denen teils Jahrzehnte lange Geschäftsbedingungen bestehen, zu bedienen.

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Gerüstbauarbeiten an allen Gebäuden erforderlich

An allen vier Gebäuden wurden für die unterschiedlichsten Gewerke Gerüste benötigt. Das spiegeln auch die Gerüstmengen, die zum Einsatz kamen, wieder: 25.000 m² Fassadengerüst Rux-Super 65/100, 5.500 m³ Modulgerüst Ringscaff von Scafom-rux, 16.000 lfm Konsolen 0,30 m und 0,60 m, 8.000 lfm Innengeländer, 250 Alu-Podesttreppen, 3.500 lfm Stahlrohre, 800 lfm Stahlgitterträger und rund 15 to HEB-Stahlträger.

Eine besondere Herausforderung gab es bei der Montage des Arbeits- und Schutzgerüstes für die Errichtung der Dachkonstruktion am Zechhaus. Denn dieses Gerüst konnte aus bautechnischen Gründen nicht von unten beginnend montiert werden, sondern erst in einer Höhe von ca. 70 Metern. An der Stelle haben die Monteure von Gerüstbau Bädecker unter Leitung von Bauleiter Sven Lipke ihre gerüstbaufachlichen Qualitäten unter Beweis gestellt.

Im Innenbereich des 17. Stockwerkes wurde zunächst eine Konstruktion aus Modulgerüst Ringscaff in Kombination mit Rohr-Kupplungsgerüst eingebaut. Diese Konstruktion, die aus statischen Gründen noch um Sonderteile wie U-Profile mit Zentrierleisten, Stahlwandriegel und Deckenstützen ergänzt wurde, diente zur Auflage der HEB-Träger, die wiederum aus den Fenstern auskragend, die Gründung für das weitere Gerüst darstellten. Allein der logistische Aufwand, um das Material an Ort und Stelle zu verbringen, war ausgesprochen anspruchsvoll. Mit Hilfe von Turmdrehkränen und GEDA 1500 Z/ZP-Aufzügen wurde der Materialtransport erledigt.

Auf die auskragenden Walzprofilträger wurden dann vormontierte Gitterträgerbrücken als Basis für die eigentliche Gerüstkonstruktion aufgesetzt. Diese Gitterträgerbrücken, die eine Einzellänge von bis zu 16 Metern haben, bestanden aus doppelten Stahlgitterträgern mit einer 45er Bauhöhe und waren untereinander mit Gerüstrohren und -kupplungen verbunden. Ebenfalls vormontiert wurden auf diese Gitterträgerbrücken 2 Lagen Modulgerüst mit Konsolen 0,60 m und eine Dachfanglage. Aufgrund der eigenwilligen Dachkonstruktion mussten an den Giebelseiten des Gebäudes sogar bis zu fünf Gerüstetagen auf die Gitterträgerbrücken aufgesetzt werden.

Da es anfangs keine Verankerungsmöglichkeit gab, wurde in der 18. Etage eine weitere Gerüstkonstruktion aus Modulgerüst als Stützgerüst errichtet, welche mit Gewindestangen als Rückverankerung in der Betondecke befestigt wurde. Nach Fertigstellung der Stahlbauarbeiten musste dieses Stützgerüst demontiert werden und das giebelseitige Gerüst mit Hilfe von Flachstahlprofilen verankert werden.

Statische Herausforderung – auch durch Windlasten

Der Europahafenkopf befindet sich in jeder Hinsicht in einer exponierten Lage. Das gilt auch für die oft starken und unberechenbaren Windaufkommen in dieser Gegend. Dadurch war die ganze Planung der Gerüstkonstruktion incl. der statischen Ausarbeitung und Berechnung sehr aufwändig. Zusätzlich musste die Gerüststatik im Bauablauf wiederholt angepasst werden, da es zu Änderungswünschen hinsichtlich der Ausführung und geänderten Abläufen kam.

 


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