von Lionel Rothe
Wie wird man Gerüstbauer?
Du suchst einen vielseitigen Beruf mit viel Action und Teamgeist? Dann ist Gerüstbauer/-in mit großer Wahrscheinlichkeit der richtige Beruf für dich.
Im Alltag geht man wahrscheinlich ständig an der Arbeit des Gerüstbauers vorbei - sicherlich oft, ohne die komplexen Gerüstkonstruktionen wirklich wahrzunehmen. Doch hinter den Rohren und Brettern verbergen sich eine Menge Herausforderungen und Lösungsstrategien, denen ein Gerüstbauer täglich begegnet.
Tatsächlich ist kein Gerüstbauprojekt wie das andere. Von der Renovierung der Fassade eines Einfamilienhauses über den Brückenbau bis hin zum Schiffbau - überall dort, wo Bau- und Instandhaltungsarbeiten möglich sind, kommt der Gerüstbau zum Einsatz. Und um Gerüste richtig auf-, ab-, umbauen und warten zu können, braucht man das richtige Know-how. Lies weiter, um zu erfahren, wie du die richtigen Fähigkeiten und Qualifikationen erwerben kannst, um Gerüstbauer zu werden.
Was sind die Hauptaufgaben eines Gerüstbauers?
Zunächst einmal ist es wichtig, dass du weißt, was ein Gerüstbauer eigentlich den ganzen Tag macht. Kurz gesagt, gehören zu ihren wichtigsten Aufgaben:
- Planung, Berechnung sowie Erstellung der Konstruktionsskizze des Gerüstes
- Montage, Demontage und ggf. Verankerung von Arbeits- und Schutzgerüsten, Schalungen, Fluchttreppen, Tribünen u.a. sowie Vorbereitung des jeweiligen Standplatzes
- Auswahl, Verladung und Transport des benötigten Gerüstmaterials
- Lagerung und Wartung des Gerüstmaterials
- Messungen und Berechnungen, z. B. von Standflächen und Materialmengen
Die Einhaltung der geltenden Sicherheitsnormen ist für die tägliche Arbeit im Gerüstbau von großer Bedeutung. Jeder Gerüstbauer muss diese kennen und stets umsetzen, um die größtmögliche Sicherheit bei der Arbeit zu gewährleisten.
Was erwartet dich während deiner Ausbildung zum Gerüstbauer?
Die Möglichkeiten, Gerüstbauer zu werden, sind so vielfältig wie der Beruf selbst. Von der Ausbildung am Arbeitsplatz bis hin zu speziellen Kursen für angehende Gerüstbauer, z. B. im Baubetrieb, gibt es mehrere Möglichkeiten, diesen Beruf auszuüben. In einigen Ländern kannst du sogar eine bis zu 3-jährige Ausbildung zum Gerüstbauer absolvieren. In dieser Zeit lernst du zum Beispiel:
- wie man ein Gerüst plant und die notwendigen Berechnungen durchführt
- welche Bauvorschriften und Sicherheitsstandards du einhalten musst und wie du dies tun kannst
- wie man Blaupausen, Diagramme und Konstruktionsskizzen versteht und anfertigt
- die Bedienung von Kränen und Hebezeugen zur Verladung von Gerüstmaterial
In der Regel ist die Ausbildung dual aufgebaut. In der Berufsschule lernst du zum Beispiel die notwendige Theorie. Dazu gehören unter anderem:
- wie man die technisch relevanten Details aus Konstruktionsplänen und Skizzen herausliest
- wie man technische Unterlagen erstellt und verwendet
- wie man Tragfähigkeiten berechnet und Abmessungen bestimmt
- wie man die gesetzlichen Vorschriften und Sicherheitsstandards auf der Baustelle einhält
- und nicht zuletzt, wie man mit bestimmten Materialien wie Stahl, Aluminium oder Kunststoffen umgeht.
Im Ausbildungsbetrieb geht es vor allem um die Praxis. Das heißt: ab auf die Baustelle! Denn das Gerüstbauerhandwerk lernt man nicht nur in der Theorie, sondern vor allem in der Praxis. In der Praxis lernst du die einzelnen Bauteile eines Gerüstes kennen und wie man sie richtig miteinander verbindet. Doch bevor du mit deinem ersten eigenen Gerüstaufbau beginnen kannst, wirst du feststellen, dass es noch einiges zu tun gibt. Du wirst lernen
- wie man einen Plan des Gerüsts und Konstruktionsskizzen anfertigt
- wie man das Gerüstmaterial richtig zur Baustelle transportiert
- wie man die Stabilität des Bodens überprüft
- und wie man sie gegebenenfalls für das Gerüst vorbereitet.
Wenn du das alles drauf hast, kannst du anfangen, hoch hinaufzuklettern. Du solltest schwindelfrei sein. Wie deine geschulten Kollegen baust du das Gerüst Ebene für Ebene auf - natürlich immer unter dem wachsamen Auge deines geschulten Vorgesetzten. Das ist umso wichtiger, weil Gerüstbau Teamarbeit erfordert und sich jeder zu 100 Prozent auf die Handlungen der anderen verlassen können muss. Im Laufe Ihrer Ausbildung wirst du immer selbstständiger arbeiten dürfen.
In Deutschland gehört zum Beispiel auch ein mehrwöchiger Aufenthalt in einem speziellen Ausbildungszentrum zu deiner Ausbildung als Gerüstbauer/in. Dort lernst du in Theorie und Praxis die Gerüstbauarten kennen, die dein Ausbildungsbetrieb vielleicht nicht anbietet. Auf diese Weise erhältst du eine umfassende Ausbildung, die dich optimal auf deinen zukünftigen Arbeitsalltag im Gerüstbau vorbereitet.
Viele Berufsaussichten im Gerüstbau und Baugewerbe
In den meisten Ländern darf nicht jeder, der ein Gerüst für seine Arbeit benötigt, dieses einfach selbst auf- und abbauen. Dafür braucht man Personal, das entsprechend geschult ist. Und genau hier kommst du ins Spiel. Denn nach einer abgeschlossenen Lehre oder Ausbildung zum Gerüstbauer/zur Gerüstbauerin wirst du überall dort gebraucht, wo Bauarbeiten anstehen. Du hast viele Beschäftigungsmöglichkeiten, z.B.
- in Gerüstbauunternehmen
- im Brückenbau
- im Tunnelbau
- in Werften
- im Bergwerksbau
- für den Tribünen- und Bühnenbau in der Veranstaltungsbranche
Und es gibt auch viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden. So kannst du auf deiner Ausbildung zum Gerüstbauer aufbauen und dich zum Beispiel weiterbilden zum
- Gerüstbauinspektor
- Vorgesetzter oder Teamleiter
- Bauleiter
- Projektleiter
- oder als Selbständiger mit eigenem Gerüstbauunternehmen
Klingt gut für dich? Im Folgenden haben wir einige hilfreiche Links für dich zusammengestellt, die dir den Einstieg in die Gerüstbaubranche erleichtern sollen:
Deutschland
https://www.geruestbauhandwerk.de/unsere-geruestbaubetriebe/?L=0&id=17&tx_solr%5Bq%5D=
Die Niederlande
https://www.nationaleberoepengids.nl/steigerbouwer
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